Obwohl wir uns Freie nennen, arbeiten viele von uns faktisch nur für einen einzigen Sender, allenfalls noch für einen zweiten. Aber muss das so sein? Gibt es Alternativen? Wie kann ich meine Arbeit möglichst gut verkaufen? Und gibt es Möglichkeiten meine Recherche zu finanzieren, wenn mein Sender nicht (genug) dafür zahlt? Auf diesen Fragen hat David Schraven, Gründer des gemeinnützigen Recherchebüros „Correctiv“, geantwortet. „Neue Formen der Recherche und deren Finanzierung – Geld verdienen fernab der Rundfunkanstalten“ weiterlesen
Freie Frauen – fair oder Frust?
Dorothea Hartz, seit zwei Jahren Frauenbeauftragte bei Radio Bremen, hat die Leitung des Panels übernommen.
Ihre Befragung der Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten in der ARD hat ergeben, dass in den Sendern rund 8000 freie Frauen arbeiten (von geschätzten 18.000 Freien insgesamt. Dabei handelt es sich um sog. arbeitnehmerähnliche Freie, die regelmäßig beschäftigt werden). Davon die meisten, nämlich rund 1600, beim ZDF.
Vergleicht man die Honorare, so verdienen freie Frauen in allen Anstalten weniger als freie Männer. Die Gründe sind nach Meinung der Teilnehmerinnen (es ist kein Mann dabei!) schnell ausgemacht: „Freie Frauen – fair oder Frust?“ weiterlesen
Wer nicht klagt, der nicht gewinnt – Wege in die Festanstellung für (nicht)-programmgestaltende Freiel
Dass der Weg für nicht programmgestaltende (NPG) Freie zur festen Stelle kurz geworden ist, hat sich herumgesprochen. Seit dem „Cutter-Urteil“ 2013 haben auch die Kollegen anderer Gewerke den Weg über das Arbeitsgericht eingeschlagen und oft gewonnen. Die Kolleginnen und Kollegen beim rbb haben seit diesem Jahr Anspruch auf einen Bestandsschutz bis zur Rente – dies war der rbb-Geschäftsleitung lieber als eine Klagewelle der rund 500 NPG-Freien. Beim BR hatte die Gewerkschaft einen Gagisten-Tarifvertrag ausgehandelt. Juristisch beraten durch Rechtsanwältin Ute Opritescu, inzwischen tätig für die IG Metall. „Wer nicht klagt, der nicht gewinnt – Wege in die Festanstellung für (nicht)-programmgestaltende Freiel“ weiterlesen
Tarif meets Wirklichkeit: Honorare und prekäre Einkommen in der ARD
„Wir schon!“ – so könnte man den klassischen Tabusatz „Über Geld spricht man nicht” kontern: Natürlich wollte Gewerkschafter Matthias von Fintel mit den rund 20 Interessierten des Panels auch und vor allem über Geld sprechen.
Doch zunächst ging es um Grundsätzliches, also Juristisches: Warum sind „Preisabsprechen“ zwischen Sendern und Freien – also Selbstständigen – eigentlich überhaupt kartellrechtlich erlaubt? Auf was gründen sich solche Tarifverträge juristisch? Welchen rechtlichen Status haben sie und für wen gelten sie?
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Auslagerung in Produktionsgesellschaften – Chance oder Risiko für Freie?
„Wenn die Gewerkschaften nicht mitspielen, lagern wir die Produktion eben aus“. Im Alltag der Tarifverhandlungen und Beteiligungsverfahren in den Sendern gehört das Reizwort „Auslagerung“ zu den Standard-Drohungen, auf die Gewerkschaften und Personalräte – je nach Temperament und Tagesform – üblicherweise empfindlich-aufgeregt bis sportlich-gelassen reagieren. Anders bei Radio Bremen und im Panel 3 des Freienkongresses. Denn Radio Bremen hat die Auslagerung der früheren Produktionsdirektion in die private „Bremedia“ (Mehrheitsgesellschafter: Radio Bremen) schon lange hinter sich. Und die Direktorin für Unternehmensentwicklung und Betrieb, Brigitta Nickelsen, sorgte mit entschlossener Vorwärtsverteidigung dafür, dass statt eines ideologischen Schlagabtauschs aus dem Panel ein intensives Fach- und Hintergrundgespräch wurde. „Auslagerung in Produktionsgesellschaften – Chance oder Risiko für Freie?“ weiterlesen
Das war der Freienkongress 2018
Bei den anderen:
- dpa: Spardruck bei ARD verunsichert freie Mitarbeiter
- Deutschlandfunk: Versteckte Opfer des Spardrucks
- Stefan Fries: Intendant von Radio Bremen wirft Verlagen Propaganda vor
- dwdl: Metzger wirft Verlagen „Propaganda“ in eigener Sache vor
- dwdl: „Wir befürchten, dass die Freien zum Ventil werden“
- rbb-Medienmagazin „Für weniger Geld und mehr liefern“
- JVBB: ARD-Freie wehren sich gegen Spardruck
- ver.di: ARD-Freie bohren dicke Bretter
Das Programm
- Podiumsdiskussion „Ohne Freie Funkstille“
- Neue Formen der Recherche und deren Finanzierung – Geld verdienen fernab der Rundfunkanstalten
- Wir sind viele: Über Rechte und Respekt in anderen Rundfunkanstalten
- Auslagerung in Produktionsgesellschaften: Chance oder Risiko?
- Freie Mitarbeit mit 60+: Alter und Armut
- Freie Frauen – fair oder Frust?
- Wer nicht klagt, der nicht gewinnt – Wege in die Festanstellung für (nicht)-programmgestaltende Freie
- Tarif meets Wirklichkeit: Honorare und prekäre Einkommen in der ARD
- Frei und krank: Fallstricke und Vorsorge
- Qualität hat ihren Preis – Perspektiven für Freie bei den Öffentlich-Rechtlichen
- Preisverleihung „Das dicke Brett“
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#freienkongress-Tweets
„Ohne Freie Funkstille – wie austauschbar sind wir wirklich?“
Die ARD-Anstalten beschäftigen bundesweit mehr als 18 000 freie Mitarbeiter – Tendenz steigend.
An allen ARD-Häusern sind Interessenvertretungen für Freie vorhanden, jedoch ist die Form wie Handlungs-spielraum der jeweiligen Vertretungen in den einzelnen Häusern recht unterschiedlich.
Die Anerkennung der jeweiligen ARD-Freienvertretung reicht von Freien im Personalrat mit aktiven Wahlrecht bis geduldete Freiensprecher – „„Ohne Freie Funkstille – wie austauschbar sind wir wirklich?““ weiterlesen
rbb-Freie gewinnen „Das dicke Brett“
Der ARD-Freienrat hat zum ersten Mal den Medienpreis „Das dicke Brett“ vergeben. Die Legalize-it-Kampagne der Freien des Rundfunks Berlin Brandenburg wurde für ihren erfolgreichen Einsatz für rund 500 Freie ausgezeichnet. Innerhalb eines Jahres hatten die rbb-Freien einen vorbildlichen Bestandsschutz-Tarifvertrag erstritten, der Kameraleuten, Cuttern und vielen anderen sogenannten nicht programmgestaltenden Freien ihre Beschäftigung bis zur Rente garantiert. „Diese Kampagne hat Symbolcharakter, ist nachhaltig und stärkt den Zusammenhalt der Freien“, sagte Stephanie Funk-Hajdamowicz vom Vorstand des ARD-Freienrats. „rbb-Freie gewinnen „Das dicke Brett““ weiterlesen
Bremer Resolution
Qualität hat ihren Preis
Der Sparprozess im öffentlich-rechtlichen Rundfunk trifft vor allem die Freien. Denn die Freien müssen immer mehr Programm auf immer mehr Plattformen liefern – für das gleiche Honorar oder auch für weniger. Das heißt konkret: Sparen an der Qualität. Das muss aufhören.
Mitbestimmung für alle
Wir fordern das aktive und passive Wahlrecht für Freie in allen Personalräten aller Sender. Bislang gibt es das nur in der Hälfte aller Rundfunkanstalten. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht vor, das Bundespersonalvertretungsgesetz zu modernisieren. Wir fordern, dass das Gesetz auch für arbeitnehmerähnlich Beschäftigte gilt.
Freie brauchen denselben Schutz wie Angestellte
Freie brauchen Schutz bei Krankheit und eine sichere Beschäftigung. Wir fordern die Honorarfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag, so wie es für Angestellte selbstverständlich ist. Wir fordern ein Ende von unsicherer Beschäftigung. Freie müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen #metoo-Debatte ist es besonders wichtig: Freie brauchen besonderen Schutz vor Machtmissbrauch und Übergriffen jeglicher Form.
Der ARD-Freienrat und der ARD-Freienkongress Bremen 2018
21. April 2018
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