Panel F: Leere Kassen – blanke Nerven

Expertin: Marika Kavouras, verdi im rbb
Moderation: Anja Arp/Manfred Kloiber

Am Samstag, 14.10., ging es im kleinen Sendesaal hoch her. Zahlreiche Freie aus verschiedenen Sendern diskutierten, wie man ständig sinkende Honorare verhindern kann und schilderten dabei, welche Erfahrungen sie in den vergangenen Jahren gemacht haben.

Anja schilderte die Situation im WDR, wo gerade Verhandlungen über einen neuen Honorarrahmen stattfinden. Die Gewerkschaften haben hier den Eindruck, dass das Honorarniveau am Ende in vielen Fällen weiter gesenkt wird. Die Rede ist von Kürzungen bis zu 30 %. Anja berichtete, dass sich viele Freie dagegen wehren und hofft, dass sich der Widerstand auszahlt. Beeindruckt war sie von den Protesten, die in den Landesstudios stattfanden. Dazu gab es eine Diskussion mit reger Beteiligung.

Copyright: WDR/Taimas Ahangari

Manfred Kloiber vom Deutschlandradio schilderte die Problematik der Werkverträge beim Deutschlandradio und erklärte das dortige Honorarsystem mit all seinen Tücken und Fallstricken. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es auch beim Deutschlandfunk große Probleme mit sinkenden Honoraren gibt, die letztlich auch durch die Digitalisierung verstärkt werden.

Marika vom rbb schilderte eindringlich die Situation der Freien beim rbb, die durch den rbb-Skandal in Teilen Bundesweit bekannt wurde. Sie erklärte das dortige Honorarsystem und stellte eindringlich dar, wie schlecht es vielen Freien dort geht. Auch beim rbb zeigt die Honorarkurve steil nach unten.  Besonders intensiv wurde über die Streikaktionen beim rbb diskutiert und die Frage aufgeworfen, ob der rbb in dieser Hinsicht zum Vorbild werden kann.

“Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt”, brachte Manfred Kloiber abschließend die Stimmungslage auf den Punkt. Alle waren sich einig, dass sich die Freien der verschiedenen Sender künftig besser über die Honorarhöhen und Arbeitsbedingungen austauschen sollen.  Am Ende fanden alle, dass die Veranstaltung ebenso erfolgreich wie wichtig war. So kann es weiter gehen.

Text: Agnese Franceschini und Johannes Höflich 

Neue Formen der Recherche und deren Finanzierung – Geld verdienen fernab der Rundfunkanstalten

Obwohl wir uns Freie nennen, arbeiten viele von uns faktisch nur für einen einzigen Sender, allenfalls noch für einen zweiten. Aber muss das so sein? Gibt es Alternativen? Wie kann ich meine Arbeit möglichst gut verkaufen? Und gibt es Möglichkeiten meine Recherche zu finanzieren, wenn mein Sender nicht (genug) dafür zahlt? Auf diesen Fragen hat David Schraven, Gründer des gemeinnützigen Recherchebüros „Correctiv“, geantwortet. „Neue Formen der Recherche und deren Finanzierung – Geld verdienen fernab der Rundfunkanstalten“ weiterlesen