ARD-Freienrat unterstützt 1.-Mai-Aktionen beim rbb

Rund 450 Freie beim rbb haben an der Aktion „Frei im Mai“ teilgenommen und an den ersten Tagen im Mai keine Aufträge des rbb angenommen. Sie protestieren damit gegen die Kündigungsschreiben gegen 75 Kolleg*innen, ungerechte Einstufungen in den Honorarrahmen und fordern einen Bestandsschutz-Tarifvertrag. Bei der Auftakt-Kundgebung am 1. Mai in Berlin überbrachte die Sprecherin des ARD-Freienrats, Stephanie Funk-Hajdamowicz, die solidarischen Grüße des Freienrats:

Kundgebung 1. Mai Berlin
Dmonstration trotz Corona: Die Sprecher in des ARD-Freienrats, Stephanie Funk-Hajdamowicz, überbringt 350 demonstrierenden rbb-Kolleg*innen solidarische Grüße des Freienrats.
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zunächst einmal möchte ich Euch ganz herzliche solidarische Grüße des ARD-Freienrats übersenden. Wir sind immerhin 18 000 Freie innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen-Sender. Heute rede ich hier in meiner Funktion als Vorstandsmitglied des ARD-Freienrats. Gleichzeitig bin ich Personalrätin des WDR, DJV-Mitglied und Freie Journalistin.
Ich kann euch sagen:
Wir stehen an Eurer Seite!
Es kann nicht sein, dass bei Etatkürzungen immer die Freien bluten müssen – wie das aktuelle Beispiel beim rbb gerade zeigt.
75 Kündigungen – dahinter stecken 75 ganz persönliche Schicksale. 75 Menschen, die jahrelang alles für ihre zibb-Redaktion gegeben haben. Und jetzt sollen sie was machen? Etwa Hartz IV beantragen? Nein, sage ich da!
Und ich frage:
Wie kann es sein, dass ein Sender wie der rbb qualifizierte Kolleginnen und Kollegen einfach so auf die Straße setzt. Das geht nicht.
Ohne uns Freie gibt es kein Programm. Wir sind die Gesichter für die Zuschauer, Zuhörer und Online-LeserInnen. Aber wir arbeiten in der Regel 2. Klasse. Wir sind nicht fest angestellt, wir bekommen keine hohen Altersrenten, wir leben von unseren Aufträgen. Und wenn man mit uns nicht mehr arbeiten will, dann sind wir von jetzt auf gleich weg.
Das muss sich ändern:
Und damit schließe ich mich den Forderungen der rbb-KollegInnen an: Bestandsschutz für Alle, Rücknahme der Kündigungen und mehr Wertschätzung, Respekt und Augenhöhe.
Indira Ghandi hat einmal gesagt: „Mein Großvater sagte mir einst, dass es zwei Sorten von Menschen gäbe. Die, die arbeiten und die, die sich die Lorbeeren für diese Arbeit einheimsen. Er sagte mir, ich solle versuchen in der ersten Gruppe zu sein, es gäbe dort viel weniger Konkurrenz!“
Kämpft weiter für Eure Rechte!
Danke euch!