rbb-Freie gewinnen „Das dicke Brett“

Foto: ARD-Freienrat; Jan-Markus Holz

Der ARD-Freienrat hat zum ersten Mal den Medienpreis „Das dicke Brett“ vergeben. Die Legalize-it-Kampagne der Freien des Rundfunks Berlin Brandenburg wurde für ihren erfolgreichen Einsatz für rund 500 Freie ausgezeichnet. Innerhalb eines  Jahres hatten die rbb-Freien einen vorbildlichen Bestandsschutz-Tarifvertrag erstritten, der Kameraleuten, Cuttern und vielen anderen sogenannten nicht programmgestaltenden Freien ihre Beschäftigung bis zur Rente garantiert. „Diese Kampagne hat Symbolcharakter,  ist nachhaltig und stärkt den Zusammenhalt der Freien“,  sagte Stephanie Funk-Hajdamowicz vom Vorstand des ARD-Freienrats.

Lobend erwähnt wurde das erfolgreiche Engagement der Freien beim WDR, bei der Deutschen Welle, bei Radio Bremen und beim Deutschlandradio. Besonders hervorgehoben wurde der MDR. Dort hatten die Freien durchgesetzt, dass Freie ab dem ersten Tag Krankengeld erhalten so wie das für Angestellte überall längst gilt. „Das wünschen wir uns für alle Freien in allen Sendern“, so Funk-Hajdamowicz.

Zwei Tage lang diskutierten Freie aus fast allen öffentlich-rechtlichen Sendern auf einem Kongress in Bremen ihre Situation vor dem Hintergrund der aktuellen Spardebatte.  Die Sender beschäftigen bundesweit  zahlreiche  Freie, darunter rund 18.000 mit arbeitnehmerähnlichem Status. In einer Resolution forderten die Kongressteilnehmer*innen mit dem ARD-Freienrat eine auskömmliche Bezahlung für Freie, auch um die Qualität der Programme zu sichern. Freie sollten außerdem in allen Sendern in den Personalräten vertreten sein. Bisher ist das nur bei der Hälfte aller Anstalten der Fall. Die große Koalition will demnächst das Bundespersonalvertretungsgesetz novellieren. Dazu fordert der ARD-Freienrat, dass die arbeitnehmerähnlichen Freien künftig wie Angestellte wählen und gewählt werden dürfen. Eine wichtige Rolle spielte auch die #metoo-Debatte. Die Freien verlangen einen stärkeren Schutz, weil sie oft wegen ihrer prekären Beschäftigungssituation besonders von Machtmissbrauch und Übergriffen betroffen sind. Den nächsten Freienkongress 2019 wird der MDR in Leipzig ausrichten.

ARD-Freienrat